Datenschutzverstöße im Fokus: Warum nun auch Führungskräfte haften

Datenschutzverstöße werden zunehmend nicht nur Unternehmen, sondern auch deren Geschäftsführern und Vorständen persönlich zur Last gelegt. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass Datenschutzbehörden verstärkt individuelle Haftung prüfen, insbesondere wenn grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz vorliegt.

Ein Beispiel: Die niederländische Datenschutzbehörde untersucht, ob die Führung von Clearview AI persönlich haftbar gemacht werden kann, nachdem das Unternehmen massive DSGVO-Verstöße begangen hat. Insgesamt wurden europaweit allein im Jahr 2024 Bußgelder in Höhe von 1,2 Milliarden Euro verhängt – ein neuer Höchststand.

Diese Entwicklung ist ein Weckruf für alle Führungskräfte: Die Zeiten, in denen Datenschutz als alleinige Aufgabe der IT- oder Rechtsabteilung galt, sind vorbei. Unternehmen sollten nachweisbare Compliance-Strukturen etablieren, um das persönliche Risiko ihrer Entscheidungsträger zu minimieren.

Was sollten Führungskräfte jetzt tun?

• Datenschutz zur Chefsache machen: Verantwortung kann nicht delegiert werden. Regelmäßige Schulungen und Risikoprüfungen sind essenziell.
• Datenschutzbeauftragte einbinden: Der enge Austausch mit dem DSB hilft, Compliance-Lücken zu vermeiden und Entscheidungen abzusichern.
• Nachweispflicht ernst nehmen: Dokumentieren Sie Datenschutzentscheidungen, um im Ernstfall rechtssicher argumentieren zu können.
• Interne Kontrollen und Audits etablieren: Regelmäßige Überprüfung der technischen und organisatorischen Maßnahmen schützt vor unbemerkten Verstößen.
• Haftungsfragen klären: Prüfen Sie, ob Ihre Versicherung Datenschutzrisiken ausreichend abdecken.

Die persönliche Haftung für Datenschutzverstöße ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern Realität. Der beste Schutz liegt in einer aktiven Datenschutzstrategie und der konsequenten Umsetzung gesetzlicher Vorgaben.

Wir unterstützen Sie gerne dabei, ein funktionierendes Datenschutz- und Informationssicherheitskonzept in Ihrem Unternehmen zu implementieren.